Scheiße!, war sein erster Gedanke als die Wachen die kleine Gruppe entdeckten, die in der Dunkelheit der Nacht eilig Waren von einem kleinen Schiff in ein, nur von einer einzigen Fackel erleuchtetes, Lagerhaus brachten.
Wieso sind sie heute Abend so schnell?, leise fluchend machte er einen Schritt aus dem Schein der Fackel heraus, Habe ich dem alten Hauptmann nicht genug Gold gezahlt?
Die ersten Wachen erreichten den Kai und gingen mit gezogenen Waffen auf die Schmuggler zu. „Lasst keinen von ihnen laufen!“, rief eine Stimme und die Wachen stürzten los.
Sofort ließ er die Kiste fallen, die er bis gerade getragen hatte, und machte sich im Schutz der Dunkelheit aus dem Staub.
Bloß weg hier! Wenn sie mich nochmal erwischen schneiden sie mir eine Hand ab, das kann ich garnicht gebrauchen.
Während die Wachen sich um die kümmerten, die nicht schnell genug weggekommen waren, nutzte er die Zeit um in die Schatten der nächtlichen Gasse unter zu tauchen.
Warum gerade Heute? Dies wäre ein riesen Geschäft geworden, irgendwer muss ihnen etwas gesteckt haben!
Etwas außer Atem verlangsamte er seinen Schritt und horchte auf das Geräusch von Schritten, doch bis auf seine eigenen vernahm er nur das Rauschen der Wellen, die an die Kaimauern brandeten.
“Gerade noch davongekommen”, murmelte er vor sich hin und tastete nach dem Geldbeutel, den er als Anzahlung bekommen hatte.
Zumindest die Hälfte des Geldes habe ich schon.
Eilig machte er sich auf den Weg ins Innere der Stadt, dorthin wo nicht jeder, der um diese Uhrzeit noch herumlief, kontrolliert werden würde.
Als der Mond sich langsam dem Meer näherte, durchschritt er das Tor in den inneren Ring. Die Wachen dort beachteten ihn kaum, nachdem er ihnen eine Münze in die Hand gedrückt hatte. “Für ein Bier”, hatte er nur gesagt und war einfach weitergegangen.
Hier, im reicheren Teil der Stadt wohnten die Handwerker, Künstler und Krieger, auch viele der kleineren Familien hatten hier ihre Anwesen hinter der ersten Stadtmauer.
Aus diesem Grund wurde hier auch nicht jeder kontrolliert, denn wer Ärger machte, der lebte meist sowieso nicht lange.
Sein erstes Ziel war ein kleiner Schrein vor dem Tempel im Handwerkerviertel. Auf dem Weg dorthin zählte er noch einmal die Münzen in dem Beutel und nahm sich die Hälfte heraus, den Rest verschloss er sorgfältig wieder.
Beim Schrein angekommen blickte er sich verstohlen in alle Richtungen um. Niemand zu sehen…, mit einer schnellen Bewegung seines Arms schleuderte er den Geldbeutel in die Luft und er landete mit einem leisen, metallenen Klirren auf dem Dach, des dem kleinen Schrein gegenüberliegenden Hauses. Noch einmal vergewisserte er sich ob auch niemand zugesehen hatte, dann lief er weiter.
Erstmal sollte ich mein Geld in einige neue Söldner investieren..., überlegte er sich, als er durch die stillen Straßen schritt, ...und wo findet man bessere Söldner als in den Schenken des ersten Rings.
Wieder etwas besserer Laune machte er sich leise pfeifend auf den Weg in seine Lieblingstaverne den “Fuchsbau”.
Imanal zum Fuchsbau