Krak von Lasendra, großer Marktplatz
Verdammt, Leona wird mich umbringen. Die Schweißperlen liefen Krak am ganzen Körper hinunter, als er am Morgen des zwölften Tages im zweiten Frühlingsmonat 2741 an seinem Gasthaus ankam. Er zurrte das Pferd mit dem Karren auf dem Platz vor dem Gasthaus fest und sein Blick schweifte über den Fuchsbau. Das Gasthaus war sein Leben, so schien es zumindest, aber er hatte es sich nicht freiwillig ausgesucht.
Plötzlich stand Leona im Eingang des Gasthauses: „Verdammt Krak, du solltest gestern Abend hier ankommen. Es ist dein verdammtes Gasthaus.“ Mit einem leicht verängstigten Blick schaute Krak zu Leona: “Leo, ich.., das Pferd…”
“Du weißt genau ich lasse keine Ausreden gelten.” Ohne weitere Worte und sichtlich verärgert ging Leona. Krak merkte, er hatte es sich wieder einmal bei Leona verspielt.
Sein Pferd zwickte ihn in den Arm, als Krak seiner guten Freundin Leona gedankenverloren hinterher blickte. “Ja mein Guter, du bekommst gleich was zu Fressen und dein Wasser.”
Die Eingangstür knarrte als Krak das Gasthaus betrat. “Alira, Sethrya, Henna, ist eine von euch da? Kümmert euch ums Pferd und den Karren!” Eine leise Stimme war zu hören, Krak verstand nicht wirklich was die Stimme sagte, aber er war sich sicher, dass seine Schankmädchen sich kümmern würden. Außerdem wusste er auch, dass der Fuchsbau bald wieder bis oben hin voll sein würde.
Ein wohlriechender Duft erfüllte den Schankraum, ein Mix aus dem Küchenbetrieb und etwas anderem. Es schien Wüstendachs-Eintopf zu geben, etwas was Krak sehr mochte. Aber da war noch ein anderer Geruch, den er genau kannte. Leona trug stets ein Duftwasser aus Rosen und Starrwurzel. Ein unverwechselbarer Duft, welchen Leona selbst anmischte. Krak liebte auch diesen Geruch, ihn durchfuhr jedes Mal ein wohliges Gefühl wenn er diesen Geruch in der Nase hatte.
Er löste sich von dem Gedanken an Leona und begab sich hinter den Schanktisch und warf einen Blick in das Geschäftsbuch. Leona auf dich kann man sich verlassen. Krak sah, während er das Geschäftsbuch planlos durch blätterte, denn er Verstand fast nichts, dass jemand vom Zimmertrakt zum Eingang des Gasthauses huschte. So viele Zahlen, doch er Verstand nur die Zahlen am Ende eines Tages, die aus sagten, wie viel das Gasthaus einnahm, und Leona hatte in seiner Abwesenheit viel verdient.
Er gähnte laut: „Ich glaube ich sollte mich nochmal hinlegen bevor das Tagesgeschäft beginnt.“ Er atmete seufzend tief ein und bemerkte erst jetzt seinen ekelhaften, strengen Geruch. Nach dem Schlaf sollte ich ins Badehaus. Er nahm das Geschäftsbuch in die Hand und ging damit in den Lagerraum, wo er sich auf den Notschlafplatz legte, den er hier eingerichtet hatte, als er damals bemerkte wie häufig er nachts nicht aus dem Fuchsbau kommen würde. Schon wenige Minuten später schlief er ein.